Was ist Funkmusik?

Was ist Funkmusik? Was ist Funkmusik?

Sie werden es erkennen, wenn Sie es riechen. Funk ist ein Genre, das ohne Umschweife die Tür aufstößt.

Es ist der Sound, der dein Gesicht verziehen lässt, als hättest du gerade einen üblen Geruch eingefangen, und dein Körper bewegt sich, bevor dein Gehirn Zeit hat, zu protestieren. Es sind die Basslinien, die einem das Rückgrat hochkriechen, die Snare-Drums, die wie Schläge wirken, und der Gesang, der Aufmerksamkeit verlangt. Das ist nicht höflich, und das macht es so attraktiv.

Geboren in den schweißtriefenden Clubs der 1960er Jahre, entwickelte sich der Funk aus dem Rhythm and Blues mit einem Hauch von Soul und hat sich bis heute gehalten. Er ist chaotisch, unberechenbar und basiert ausschließlich auf Gefühlen. Anders als die Popmusik jener Zeit wurde er nicht auf makellosen Melodien oder starren Songstrukturen aufgebaut.

Stattdessen verehrte der Funk den Groove. Wenn Rock zu dieser Zeit Rebellion in einer Lederjacke war, dann war Funk Rebellion in Plateaustiefeln, Pailletten und einem Umhang.

Und nach einer jahrzehntelangen Entwicklung ist Funkmusik so viel mehr als nur ein Genre. Sie ist ein Statement. Eine Weigerung, still zu sitzen. Eine Feier der schwarzen Kreativität, der gemeinschaftlichen Energie und der rohen Kraft des Rhythmus. Es geht genauso sehr darum, was man nicht spielt, wie um das, was man spielt. Es geht um den Raum zwischen den Noten. Die Tasche. Der Puls.

In diesem Deep Dive gehen wir den schmutzigen Wurzeln des Funk auf die Spur, von James Browns Transformation vom Gospel zum Groove bis zu George Clintons intergalaktischem Parliament-Funkadelic-Mythos, von den Slapping-Bass-Legenden bis zu den modernen Bandcamp-Revivalisten. Wir gehen der Frage auf den Grund, was Funk-Songs funky macht, wer seinen Sound definiert hat, wie er die Popkultur erobert hat und warum er auch heute noch slappt.

Also los, schnüren Sie Ihre Schlaghosen, legen Sie "Maggot Brain" auf und folgen wir dem Duft. Das ist Funk, und er ist nicht ohne Grund funky.

Was ist Funk eigentlich genau?

Wie wir bereits gesagt haben, ist Funk nicht nur ein Genre. Es ist ein Gefühl.

Er stellte zunächst das Drehbuch der westlichen Poptradition auf den Kopf, in der normalerweise Melodie und Harmonie die Hauptrolle spielten, und überließ dem Groove das Rampenlicht.

In Funksongs dreht sich alles um die Eins, den ersten Beat oder Downbeat des Taktes, der wie ein Schlag auf die Brust wirkt. James Brown gilt als Pionier der "Betonung auf der Eins", indem er sich auf den ersten Beat eines jeden Taktes konzentrierte. Das ist es, was den reinen Funk der Tanzmusik so ähnlich macht.

Was macht Funkmusik noch funky?

Die klangliche DNA des Funk:

  • Synkopierte Basslinien - Anstatt sich an vorhersehbare Downbeats zu halten, tanzen Funk-Basslinien um den Beat herum, schlagen Offbeats, gleiten in Noten und spielen unerwartete Rhythmen. Dies wird Synkopierung genannt und verleiht dem Funk seinen typischen Schwung. Stellen Sie sich Bootsy Collins vor, wie er in und aus der Tasche tanzt.
  • Call-and-Response-Gesang - ein Dialog zwischen dem Sänger und dem Publikum, dem Sänger und der Band. Es ist gemeinschaftlich, dringend und elektrisch.
  • Hornstöße und gezackte Gitarren - In der Funkmusik finden Sie keine schreddernden Gitarrensoli. Vielmehr findet man kratzende, perkussive Rhythmen wie enge 16tel-Schläge, gedämpftes Zupfen und Wah-Wah-Slaps. Diese dienen eher der Struktur als der Melodie. Auch die Bläser kommen zum Einsatz, oft mit kurzen, stechenden Blasts und ultraknackigen melodischen Linien.
  • Schlagzeug in der Tasche - Im Funk geht es beim Schlagzeugspielen mehr um Groove als um Effekt. Aber das bedeutet nicht, dass man sich zurückhält. Funk-Schlagzeuger greifen tief in die Tasche und legen absichtlich enge, synkopierte Rhythmen hin.

Funk vs. der musikalische Stammbaum:

  • R&B - hat seine Wurzeln in der Funkmusik, aber R&B ist sanfter und melodischer.
  • Soul - brachte das emotionale Gewicht und die stimmliche Kraft, aber der Funk machte ihn fieser und rhythmischer.
  • Disco - hat den Bass und den Groove des Funk übernommen, ihn aber aufpoliert und mit Glitzer versehen.
  • Rock - Funk hat sich durch die Hintertür eingeschlichen. Die Red Hot Chili Peppers und Prince sind gute Beispiele für Funk-Musiker im Rock-Genre.

Die Wurzeln des Funk - Vom Gospel zum Groove

Bevor der Funk das Dach des Hauses abriss, summte es in den Kirchenbänken und schallte von den Feldern.

Das Genre ist nicht einfach aus dem Nichts entstanden. Seine DNA ist durchdrungen von den rohen Emotionen und der rhythmischen Intensität der afroamerikanischen Musik, insbesondere des Gospels.

Im 19. Jahrhundert verließen sich viele schwarze Südstaatenkirchen auf Handclaps, Call-and-Response-Gesang und Fußstampfrhythmen, um den Geist zu bewegen. Dieselbe Elektrizität sollte später der Herzschlag des Funk werden.

R&B und Soul als Sprungbretter

In den 1950er Jahren wurden R&B und Soul zur Weiterentwicklung von Gospel und Blues. Künstler wie Ray Charles brachten kirchliche Klänge in die Popmusik ein, während Sam Cooke mit seinem seidigen Gesang seinen eigenen Stil beisteuerte.

Diese Künstler schrieben Musik, die ausgefeilt, aber dennoch persönlich war. In vielerlei Hinsicht führten sie Amerika in die Kraft des groovebasierten Geschichtenerzählens ein. Natürlich wollte der Funk tiefer, dreckiger und fieser werden.

James Brown, der Godfather of Funk Music

Man kann nicht über Funkmusik sprechen, ohne sich vor James Brown zu verneigen. Seine frühen Hits mit den Famous Flames wie "Please, Please, Please" (1956) und "Try Me" (1958) waren purer Soul, durchtränkt von Leidenschaft und Schmerz. Aber in den 60er Jahren änderte sich etwas. Brown begann, den Rhythmus als Waffe einzusetzen.

Dieser Wandel spitzte sich 1964 mit "Out of Sight" zu, als Brown begann, "the one" zu betonen. Er entledigte sich des harmonischen Durcheinanders und machte den Rhythmus zu einem Schlachtruf. Das Schlagzeug stand im Mittelpunkt, die Basslinie bewegte sich, das Bläserarrangement unterstrich den Gesang mit einem Call-and-Response-Stil, und der Gesang war etwas härter, mit etwas mehr Schärfe, als man es gewohnt war.

Und genau zu dieser Zeit begann das Wort Funk (das in der Umgangssprache für Körpergeruch, Rohheit, etwas Ungefiltertes und Echtes steht), die perfekte Beschreibung für diesen neuen Sound zu werden. Funkmusik stank, und genau das war der Punkt.

In den schwarzen Gemeinden bedeutete "funky" lange Zeit etwas, das ungeschliffen, aber kraftvoll, erdig, aber elektrisch war, und Browns Musik verkörperte diesen Geist.

Als 1965 "Papa's Got a Brand New Bag" erschien, war der Wandel vollzogen. Die Funkbands machten eine Unabhängigkeitserklärung von der Politur von Motown und der Struktur des Pop. Und als "Live at the Apollo " (1968) herauskam, bewies es, dass es sich um eine spirituelle Erfahrung in Echtzeit handelte, voller Rhythmus und roher Nerven.

James Brown hat die Funkmusik nicht nur erfunden, er hat sie geprägt. Und damit stieß er eine Tür auf, die sich nie wieder schließen sollte.

Die Funk-Trinität: Brown, Sly und Clinton

Wenn Funk eine Religion wäre (und für einige von uns ist er das), dann wäre seine heilige Dreifaltigkeit James Brown, Sly Stone und George Clinton.

James Brown - Der Gottvater des Funk

Vor James Brown gab der Rhythmus den Takt an. Nach James Brown übernahm der Rhythmus die Führung. Der Mann konnte die Bühne beherrschen wie kein anderer. Er orchestrierte seine Band wie ein General mit einem Metronom, bellte mitten im Song Befehle und erwartete Downbeats, die Beton sprengen konnten. Jeder Spieler in seiner Band war ein Rädchen im Getriebe, das bis zur Perfektion gebohrt wurde. Verpassen Sie "den einen"? Sie könnten auf der Stelle eine Geldstrafe bekommen.

Brown machte Funk zu einer Disziplin. Mit Titeln wie "I Got You (I Feel Good)" und "Get Up (I Feel Like Being a) Sex Machine" wurde das Genre zur heiligen Schrift.

Dann gibt es da noch "Funky Drummer", der im Grunde der Rosetta-Stein des modernen Rhythmus ist. Der Drum-Break von Clyde Stubblefield in diesem Stück wurde so oft gesampelt, dass er sogar einen eigenen Verlagsvertrag haben könnte. Vom Hip-Hop bis zur Elektronik hat sich die DNA des Funk weit über seinen Ursprung hinaus verbreitet, aber Browns Fingerabdruck ist immer da, fettig und glorreich.

Sly and the Family Stone - Die Funk-Utopians

Wo Brown Feuer und Präzision brachte, brachten Sly and the Family Stone Farbe und Chaos, glorreiches, psychedelisches Chaos. Sly and the Family Stone waren ein Manifest mit einem Bläsersatz. Nach Ethnie und Geschlecht integriert, war ihre Besetzung so kühn wie ihr Sound.

Vom strahlenden Optimismus von "Everyday People" bis hin zum knallharten "Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin)" verschmolzen Sly and the Family Stone Gospel-Harmonien, fuzzige Gitarren und pointierte soziale Kommentare zu etwas radikal Fröhlichem. Auf Alben wie "Stand!" und " There's a Riot Goin' On" waren die Grooves locker, die Politik schärfer als erwartet, und die Energie elektrisch.

Und dann ist da noch Larry Graham, die Geheimwaffe von Sly and the Family Stone. Der Mann erfand den Slap-Bass, nachdem er einen Verstärker kaputt gemacht und festgestellt hatte, dass er die Saiten zur Betonung anschlagen konnte. Dieser eine "Unfall" hat das Bassspiel für immer verändert und Funk-Songs zu etwas gemacht, das man in der Brusthöhle spürt. Kein Larry, kein Bootsy. Kein Bootsy, kein P-Funk. Sehen Sie, wie das funktioniert?

George Clinton - Der kosmische Architekt

Wenn James Brown der Drill-Sergeant und Sly Stone der Revolutionär war, dann war George Clinton der verrückte Professor, der ganze Sonnensysteme aus Synthies, Basslines und Figuren mit Namen wie Starchild und Sir Nose D'Voidoffunk entwarf.

Clintons Parliament und Funkadelic waren zwei Seiten einer funkgetränkten Medaille: die eine poliert und bläserlastig, die andere psychedelisch und bewusstseinsverändernd. Gemeinsam brachten sie Konzeptalben heraus, die wie Weltraumopern klangen. Maggot Brain (1971) war eine emotionale Gitarren-Odyssee, Mothership Connection (1975) lud die Hörer an Bord eines wortwörtlich funkbetriebenen Raumschiffs ein, und One Nation Under a Groove (1978) wurde zu einer interstellaren Kundgebung.

Mit Bootsy Collins an der Bassgitarre (mit sternförmiger Sonnenbrille und kniehohen Glitzerstiefeln) und Bernie Worrell an den Tasten (der einen Moog wie eine Kirchenorgel benutzte) schuf Clinton ein Universum, in dem der Funk eine politische Bewegung, ein modisches Statement und eine kosmische Flucht war.

Die Anatomie des Funk

Funk ist nicht wie andere Genres aufgebaut. Er ist eine lebende, atmende Groove-Maschine, bei der jedes Instrument wie ein Zahnrad in einem Motor eingerastet sein muss. Schauen wir uns an, was Funkmusik so einzigartig macht:

Bassgitarre

Funk-Bassisten sind in der Regel die Fahrer der Songs, nicht die Passagiere.

Von Bootsy Collins' kosmischem Dröhnen über Jaco Pastorius' Jazz-Fusion-Kante bis hin zu Fleas slap-happy Explosionen bei den Red Hot Chili Peppers ist die Basslinie oft der denkwürdigste Teil des Tracks. Synkopisch, melodisch und manchmal auch einfach nur schräg - die großen Funk-Bassisten machen aus einer Nebenrolle eine Hauptrolle.

Schlagzeug

Ein großartiger Funk-Drummer ist chirurgisch, nicht auffällig. Die Magie liegt in der "Tasche", einem perfekt getimten Groove, der entspannt ist, ohne zu schleppen. Das sind die Geisternoten auf der Snare, die enge Hi-Hat-Arbeit und ein Backbeat, der sitzt. Das Ziel ist es, den Körper in Bewegung zu bringen, ohne dass man merkt, warum.

Gitarre

Vergessen Sie 80er-Jahre-Hair-Metal-Shredding oder die komplexen Akkord-Voicings des Jazz. Die Funkgitarre ist perkussiv, minimalistisch und absolut essenziell. Der krächzende, gackernde Sound, wie der von James Browns Gitarrist Jimmy Nolen, füllt den Groove aus und sorgt für Harmonie.

Hörner

In der Funkmusik spielen die Bläser in der Regel eher eine rhythmische und unterbrechende Rolle als eine melodische oder anhaltende. Anstatt lange Noten oder Soli zu spielen (wie in Jazz- oder Soul-Balladen), liefern die Funk-Hörner oft kurze, synkopische Ausbrüche, die die Akzente im Groove betonen.

Diese Stabs, die oft in enger drei- oder vierstimmiger Harmonie gespielt werden, interagieren mit der Rhythmusgruppe, um den Groove zu verstärken und dynamische Variationen hinzuzufügen. Zu den gängigen Blechblasinstrumenten gehören Trompete, Posaune und Saxophon.

Tasten & Synthesizer

Auch Keyboards und Synthesizer spielen in Funk-Songs eine wichtige Rolle, wenngleich die Art und Weise, in der sie eingesetzt werden, von Band zu Band variiert. Das Hohner Clavinet mit seinem perkussiven, saitenähnlichen Klang wurde in den 1970er Jahren zu einem festen Bestandteil des Funk. Eines der bekanntesten Beispiele ist Stevie Wonders "Superstition", wo das Clavinet das zentrale Riff des Songs liefert.

Neben dem Clavinet wurden häufig elektrische Klaviere wie das Fender Rhodes und analoge Synthesizer wie der Minimoog eingesetzt, um Textur und Atmosphäre zu erzeugen. Künstler wie Herbie Hancock (z. B. "Chameleon" ) mischten Funk-Grooves mit Jazz-Harmonien und Synthesizer-Experimenten, während Bernie Worrell von Parliament-Funkadelic die Grenzen mit überlagerten Synth-Leads und spacigen Effekten in Tracks wie "Flash Light" auslotete.

Gesang

Beim Funkgesang stehen Rhythmus, Energie und die Einbeziehung des Publikums im Vordergrund und nicht technische Virtuosität. Funk-Sänger verwenden oft gesprochene Worte, Grunzer, rhythmische Rufe und Call-and-Response, um mit der Band und dem Publikum zu interagieren.

Dieser Ansatz ist in der afroamerikanischen Musiktradition verwurzelt, einschließlich Gospel und Field Hollers, und wurde im Funk durch Künstler wie James Brown populär, dessen Gesang in "Get Up Offa That Thing" oder "I Got the Feelin'" oft als rhythmische Anhaltspunkte für die Band diente. Sly Stone entwickelte einen eher gesprächigen, vielschichtigen Gesangsstil, während Chaka Khan in Funk-Songs wie "Tell Me Something Good" Kraft mit Improvisationstalent kombinierte .

Der Aufstieg der Funkbands und die Explosion der 70er Jahre

Anfang der 1970er Jahre war der Funk den verschwitzten Clubs und den engen Funkbands in den Studios entwachsen, mit denen er begann. Er entwickelte sich weiter, wurde größer, kühner und unverschämt auffälliger. Das Funk-Kollektiv war geboren, und mit ihm kamen Arena-Tourneen, gewaltige Bläsersätze, koordinierte Tanzschritte und genug Pailletten, um ein Stadion zu blenden.

Gruppen wie Earth, Wind & Fire verschmolzen Funk mit Jazz, R&B und sogar klassischen Einflüssen. Einige ihrer Funk-Hits, wie "Shining Star" und "September", waren nicht nur eingängig. Sie waren kosmisch, mit Bläsern und spirituellem Optimismus gespickt. Ihre Shows waren teils Konzert, teils interstellarer Festzug, komplett mit Kalimbas und Pyramiden-Bühnenbildern.

Die Isley Brothers, ursprünglich eine Soul- und R&B-Gruppe, setzten in den 70er Jahren auf düstere Funk-Grooves und bewiesen mit Titeln wie "Fight the Power" und "That Lady" ihre Flexibilität. Sie kombinierten Politik, Sinnlichkeit und Hendrix-inspirierte Gitarrenfuzzis.

Die Ohio Players setzten mehr auf Hedonismus und landeten Hits wie "Fire" und "Love Rollercoaster" mit schrägen Bassgitarrenlinien und Albumcovern, die mehr als nur ein paar Augenbrauen hochzogen.

Und dann waren da noch Tower of Power, die Westküsten-Titanen des Funk-Bläsersatzes. Mit Funk-Songs wie "What Is Hip?" und "Soul Vaccination" lieferten sie knackige, synkopierte Bläser-Hits, die zur Blaupause für unzählige Soul- und Funk-Bands wurden.

Über die Musik hinaus wurde der Funk zu einer kulturellen Bewegung. Mit Afros, Schlaghosen, Plateauschuhen und Goldlamé ging es um Identität, Stolz und Sichtbarkeit. Funk-Künstler verkörperten Black-Power-Bilder, sexuelle Freiheit und extravagante Rebellion, oft in ein und demselben Outfit.

Man hörte den Funk bei Soul Train, Blaxploitation-Soundtracks ( z. B. "Superfly" von Curtis Mayfield ) und bei Nachbarschaftsfesten in ganz Amerika pulsieren.

Hendrix und der Funk-Rock-Crossover

Man kann nicht über die Entwicklung des Funk sprechen, ohne den Hut vor Jimi Hendrix zu ziehen. Obwohl er normalerweise unter "Rockgott" eingeordnet wird, war Hendrix' rhythmisches Feingefühl vom Funk durchdrungen, lange bevor das Genre einen Namen hatte.

Mit Band of Gypsys, Hendrix' kurzlebigem, aber äußerst einflussreichem Trio mit dem Bassisten Billy Cox und dem Schlagzeuger Buddy Miles, erreichte diese Fusion ihren Höhepunkt. Ihr Live-Album von 1970 zeigt einen neuen Hendrix, der lockerer, grooviger und politisch engagierter ist. Funk-Songs wie Who Knows" und das brennende Machine Gun" waren Proto-Funk-Rock-Entwürfe, die militärisch anmutende Gitarreneffekte mit bodenständiger Rhythmik mischten.

Vor allem "Machine Gun" verdient einen mythischen Status. Das über 12-minütige Stück ist teils eine Protesthymne, teils eine akustische Kernschmelze, bei der Hendrix mit seiner Gitarre Hubschrauber, Schüsse und Seelenqualen imitiert, während er sich auf einen tief funkigen Rhythmus einlässt.

Hier kommt Eddie Hazel ins Spiel, Lead-Gitarrist von George Clintons Funkadelic und wohl der geistige Erbe von Hendrix. Sein Auftritt auf dem 1971er Track "Maggot Brain" ist eine 10-minütige Gitarren-Elegie voller weinerlicher Biegungen und ausgeblasener Töne, die den Funk noch tiefer in emotionales und experimentelles Terrain vorstießen.

Die Funkgitarre hat nie zurückgeschaut. Plötzlich gab es in der Funkmusik Wah-Pedale, Rückkopplungen, Phaser und Fuzz-Boxen, die rhythmische "Chicken-Scratch"-Grooves mit kosmischen Texturen und elektronischen Instrumenten vermischten. Von Prince bis zu den Red Hot Chili Peppers - die Auswirkungen sind bis heute zu spüren.

Sampling, Hip-Hop und das moderne Revival

Der Funk war nie wirklich weg. Er wurde nur umgedreht, geloopt und mit einer neuen Frisur versehen.

Die Funkmusik war einer der größten Einflüsse auf den modernen Hip-Hop. James Browns Grunzlaute, Drum-Breaks und Basslinien wurden mehr gesampelt als von jedem anderen Künstler in der Geschichte. Sein Schlagzeuger Clyde Stubblefield lieferte den berühmten "Funky Drummer" -Drumbreak, der auf Platten von Public Enemy bis N.W.A. zu hören ist.

In fast 2.000 Liedern wurde er wissentlich gesampelt.

In den frühen 1970er Jahren legte DJ Kool Herc in der Bronx auf Blockpartys Funkplatten auf und isolierte die instrumentalen Breakdowns, um die Grundlage für den Hip-Hop zu schaffen. Diese ausgedehnten "Breaks" ermöglichten es MCs, über rohe Rhythmen zu rappen, und Funk-Grooves wurden zur DNA des Genres.

In den 90er Jahren gingen Dr. Dre und die G-Funk-Bewegung der Westküste noch einen Schritt weiter und legten P-Funk-Samples über entspannte Hip-Hop-Beats. Diese Musik hatte Basslinien im Stil des Parlaments und glatte Gangsta-Reime.

Heutzutage erlebt der Funk mit dem Neo-Funk-Revival eine neue Blütezeit.

Künstler wie D'Angelo brachten mit Voodoo und Black Messiah den Funk in den Neo-Soul-Bereich und vermischten erdige Grooves mit spiritueller Dringlichkeit. Anderson .Paak nahm den Staffelstab auf und warf ihn mit unwiderstehlicher Coolness quer durch die Genres. Dann kam Silk Sonic, das Superduo Bruno Mars/.Paak, das das Funk-Revival in Samt und Gold kleidete.

In der Indie- und Jam-Szene sorgen Funk-Bands wie Vulfpeck und Lettuce dafür, dass sich Funk wieder frisch anfühlt. Diese Musiker sind straff, nerdig und zutiefst ehrfürchtig, aber sie sind auch verspielt, modern und meme-freundlich.

Funk ist nicht tot. Du hörst nur nicht zu

Wenn Sie glauben, dass der Funk mit James Brown und den Schlaghosen gestorben ist, haben Sie nicht richtig aufgepasst. Es gibt viele andere moderne Funk-Künstler und Funk-Musiker, die neben dem ursprünglichen Genre, wie wir es kannten, spielen.

Der Funk ist nie verschwunden. Er ging in den Untergrund, tauschte die Bühnen der Arenen gegen Kassetten und richtete sich in Mikro-Szenen ein, die in Kellern, auf Bandcamp-Seiten und in Beat-Tape-Kollektiven verstreut sind. Die Mission bleibt dieselbe: erst der Groove, dann die Industrie.

Colemine Records und Daptone sind die richtige Adresse. Diese modernen Funk-Labels lassen die analoge Soul-Ästhetik mit tödlicher Präzision wieder aufleben. Und obwohl sie in vielerlei Hinsicht wie Nostalgie-Acts wirken, sind sie das einzig Wahre. Sie bieten moderne Versionen der gleichen tighten Bläsersätze, perfekten Schlagzeuger und Vocals, die Emotionen ausstrahlen wie Funk-Songs der alten Schule.

Künstler wie Durand Jones & The Indications, Thee Sacred Souls und Sharon Jones & The Dap-Kings haben diese Flamme kompromisslos ins 21. Jahrhundert getragen.

In der Indie-Szene sind Kassetten-Drops inzwischen gang und gäbe. Labels wie Tapes from the Gates und Inner Ocean bringen Lo-Fi-Funk, Jazz-Fusion und Instrumental-Grooves auf Kassetten in limitierter Auflage heraus, die innerhalb von Minuten ausverkauft sind. Instagram-Digger und YouTube-Kistentaucher halten obskure 70er-Jahre-Platten in Rotation und bauen digitale Museen für Underground-Funk-Archäologen auf.

Und natürlich gibt es auch die Beat-Szene mit Produzenten wie Knxwledge, Kiefer und Mndsgn, die viel von der DNA der Funkmusik übernehmen und daraus moderne Hip-Hop-Beat-Tapes machen.

Der Funky Stuff lebt weiter

Funkmusik war nie dazu gedacht, still in einem Museum zu stehen. Sie gehört in die Hüften, in die Kopfhörer, in das verkniffene Gesicht, das man macht, wenn der Bass genau richtig trifft.

Funkmusik war schon immer eine Kraft der Haltung, des Widerstands und des Feierns. Es ist der Sound von Menschen, die aus Blut, Schweiß und Tränen etwas Heiliges machen. Es ist James Brown, der den Downbeat wie eine Peitsche knallt, Sly Stone, der regenbogenfarbene Revolutionen anzettelt, George Clinton, der vom Mutterschiff aus interstellare Partys veranstaltet. Und er ist nie gestorben. Er hat nur seine Form verändert.

Auch wenn die modernen Funk-Musikcharts mit algorithmusfreundlichen Bops überfüllt sind, liegt der Funk immer noch im Blutkreislauf. Du wirst ihn in einem Kendrick Lamar-Groove hören. Sie werden ihn bei einem Vulfpeck-Livestream sehen. Sie werden ihn bei einer Show im Keller mit einer dreiköpfigen Rhythmusgruppe und einem Bari-Saxophon spüren.

Beim Funk ging es schon immer darum, musikalisch und kulturell Raum zu beanspruchen. Er war ein Instrument der Freude, des Protests und des Loslassens. Im Laufe der Jahre hat sich die Funkmusik zu Funk-Metal, Funk-Rock, Funk-Hip-Hop und mehr entwickelt.

Wenn Sie es also bis hierher geschafft haben, tun Sie sich einen Gefallen: Legen Sie "Give Up the Funk" oder "Family Affair" auf. Nicht als Funk-Geschichtsstunde, sondern als Erinnerung daran, dass der Groove der Funkbands ewig ist. Der Funk ist nicht zurück. Er war nie weg.

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